Bewegen und bewegt werden!

Den eigenen Glauben entdecken, erfahren, erleben!

Spiritualität und Glaube

Die Welt rotiert, als gäbe es Gott nicht; und wo sie um einen „Gott“ rotiert, ist sie uns verdächtig: Welches goldene Kalb wird da angebetet und verherrlicht? Frauen leben heute im Gotteszweifel: Sie zweifeln an Gott oder verzweifeln an ihm, an der Kirche oder an einer heillosen Welt. Oder sie entziehen sich dem Zweifel und der Verzweiflung; Ablenkung ist leicht zu haben.

Wir halten die Gotteszweifel aus, die eigenen und die anderer Frauen. Wir versuchen Worte für die stummen Fragen, tasten uns miteinander an das Unsagbare. So schaffen wir Raum für die individuelle Suche nach dem göttlichen Du. Auf diesem Weg bieten wir uns als Gefährtinnen an, die miteinander teilen: Bibeltexte, Traditionen und Geschichten, Riten und Segen, Lebens- und Glaubenserfahrungen.

Neben der Weiterentwicklung unserer eigenen Spiritualität wollen wir diese aber auch in der KIRCHE einbringen.

Interreligiöse Gehversuche

"Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen." (Navid Kermani)

Am 17. Oktober 2022 nahm der KDFB DV Köln aktiv an der Vorbereitung und Gestaltung des Interreligiösen Montagsgebets von Maria 2.0 in St. Agnes in Köln teil.

Begrüßung von Rotraut Röver-Barth: Durch die Pilgerschritte nach Musik von Helge Burggrabe haben sich viele von euch schon auf unser Thema eingestimmt: „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen.“

Das Wort stammt von einem islamischen Mystiker des 11. Jahrhunderts aus dem Iran und ist der Titel des jüngsten Buches von Navid Kermani. Der Kölner Schriftsteller versucht darin seiner zwölfjährigen Tochter, die in ein katholisches Gymnasium geht, den Islam zu erklären. Er tut dies in einer Weise, und das hat mich an dem Buch so fasziniert, die Fragen aller großen Religionen aufgreift. Unserer eigenen Vorstellungskraft bleibt es überlassen, was es bedeuten könnte, einen Schritt näher zu kommen:

Näher wohin? In welche Richtung? Zum Wesentlichen? Zum Licht? Zu bestimmten Menschen? Anderen Religionen? Menschen, die uns fremd sind oder uns brauchen?  Näher zu Gott?  Wer oder was ist Gott? Wir Christen glaubten lange, allein im Besitz der Wahrheit über Gott zu sein. Was wissen wir wirklich und was glauben die Menschen in anderen Religionen?

Kermani erzählt dazu eine Geschichte:

„Ein Elefant geriet in ein Dorf von Blinden. Die Blinden wunderten sich über die Gestalt sehr, und jeder fasste das große Tier an einer anderen Stelle an. Das muss eine Schlange sein!, rief einer, der über den Rüssel strich, eine Riesenschlange. Nein, das müssen Bäume sein, widersprach der zweite, der zwischen den Beinen stand, Bäume oder Baumstämme. Das ist eindeutig Leder, meinte der dritte, der über den Bauch strich. Nein, das ist doch weich und feucht, widersprach der vierte, der die Zunge des Elefanten berührte. Weich nennst du das?, fragte der fünfte, der sich am Stoßzahn weggetan hatte. Es bewegt sich schnell hin und her!, wunderte sich der sechste, der am Schwanz stand. Es ist ein Thron!, urteilte der siebte, der auf dem Rücken saß. Und so weiter und so weiter…jeder der Blinden hatte ein anderes Bild vom Elefanten, obwohl es ein und dasselbe Tier war.“

Mitwirkende und Vorbereitungsgruppe: Yael Anspach, Miriam Bender, Naima Boumaiza, Paola Gronau, Jasotha Manickavasagan, Elisabeth Mies und Rotraut Röver-Barth.

Filmerstellung: Michael Eck

Für alle, die am Montag den 17.10.2022 nicht dabei sein konnten, hat Michael Eck dankenswerterweise den Gottesdienst mitgeschnitten. (Wir bitten die Ton- und Bildqualität dieses Live-Mitschnitts zu entschuldigen)

Hier finden Sie die Gebetstexte

Tanzen - Gebet des Körpers und der Seele

„ Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt“ (Psalm 30, Vers 12 )

Die Leichtigkeit des Seins - im Tanz erleben  - trotz Corona

Der Katholische Deutsche Frauenbund in der Diözese Köln bietet digitale Hilfen zu meditativem Tanzen an. Schon seit mehreren Jahren gibt es in St. Agnes in Köln einen  offenen Tanzkreis, der sich regelmäßig zum gemeinsamen Tanz trifft. Dabei kommen Menschen zwischen 20 und 80 Jahren, Anfänger und Tanzerfahrene, um zu Musik aus allen Kulturen und Religionen gemeinsam im Kreis zu tanzen.

Jetzt ist dies alles nicht mehr möglich.

Deshalb ist die Idee entstanden, mit diesen kleinen Übungsvideos einzuladen, immer mal wieder zu tanzen, um so den Kontakt nicht zu verlieren, ein Angebot für die Tagesroutine zu haben, das Mut macht, oder vielleicht etwas Neues auszuprobieren und sich inspirieren zu lassen. Die Tänze sind alle geeignet, jederzeit allein als Bewegungsmeditation getanzt zu werden. Und wir können uns verabreden, um 19:00 Uhr gemeinsam-allein zu tanzen!

Wir freuen uns sehr über eine Rückmeldung von Ihnen, wie Ihnen das Angebot gefällt und wie Sie es nutzen.

Mit herzlichem Gruß

Ihre Rotraut Röver-Barth für das Vorstandsteam des KDFB in der Diözese Köln

Wenn Sie gerne mitmachen wollen? Wir freuen uns!

Drei Frauen - Drei unterschiedliche spirituelle Wege

Tag der Diakonin 29. April

Mit dem "Tag der Diakonin", den der Katholische Deutsche Frauenbund seit 1998 am 29. April, dem Gedenktag der Heiligen Katharina von Siena, jährlich feiert, setzt sich der Verband für die Zulassung von Frauen zum diakonischen Dienst in der Kirche ein. Durch Gebete und Gespräche soll das Anliegen bedacht und weitergetragen werden. KDFB-Zweigvereine und KDFB-Diözesanverbände laden an diesem Tag zu Wortgottesdiensten, Meditationen oder Veranstaltungen ein und befassen sich so mit dem Diakonat der Frau.

Die Bundesdelegiertenversammlung des KDFB beschloss im Oktober 2011 das Positionspapier "Partnerschaftlich Kirche sein! Für ein partnerschaftliches Zusammenwirken von Mann und Frau in der Kirche". Darin wird u.a. der "Tag der Diakonin" als Teil des verbandlichen Engagements für ein konstruktives Miteinander von Frauen und Männern in der Kirche beschrieben.

Im November 2011 legte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in seiner Erklärung "Für ein partnerschaftliches Zusammenwirken von Frauen und Männern in der Kirche" fest, jährlich den "Tag der Diakonin" öffentlichkeitswirksam zu begehen.

2019 "Macht Kirche zukunftsfähig!"

2018 "Die Zeit zu handeln ist jetzt!"

Die Termine für Veranstaltungen in der Diözese Köln entnehmen Sie bitte dem Terminkalender im April.

Magdalenen-Tag 22. Juli

Der KDFB lädt Sie zur Begegnung mit der heiligen Maria Magdalena ein. Während das biblische Bild der Jüngerin und Apostolin über die Jahrhunderte stark verfälscht wurde – hin zum erotisch aufgeladenen Bild einer reuigen Sünderin –, hat Papst Franziskus die Überlieferung der Bibel wieder hervorgehoben. Er hat 2016 die Heilige den Aposteln liturgisch gleichgestellt: Ihr Gedenktag am 22. Juli wird nun als Fest gefeiert.

 

 

Die Termine für Veranstaltungen in der Diözese Köln entnehmen Sie bitte dem Terminkalender im Juli.

Edith Stein oder Schwester Teresia Benedicta vom Kreuze

Der Frauenbund in der Diözese Köln hat es sich zur Aufgabe gemacht das Andenken an Edith Stein wachzuhalten und den Kölner Karmel mit dem Edith-Stein-Archiv aktiv zu unterstützen.

Es ist der 30. April 1933. Die katholische Kirche feiert den Sonntag des „Guten Hirten“. In der Ludgerikirche in Münster findet ein 13-stündiges Gebet zum Fest des Kirchenpatrons statt.  "Am späten Nachmittag ging ich dorthin und sagte mir: Ich gehe nicht wieder fort, ehe ich Klarheit habe, ob ich jetzt in den Karmel gehen darf. Als der Schlusssegen gegeben war, hatte ich das Jawort des Guten Hirten.“ So beschreibt die 1891 in Breslau geborene Jüdin Edith Stein den Abend, an dem sie nach zwölf Jahren Selbstprüfung endgültig Klarheit über ihre Berufung zur katholischen Ordensfrau gewann. Und noch heute empfiehlt Elisabeth Prégardier diesen Ort für Entscheidungen: „Ich würde allen Leuten, die nach Klarheit suchen, sagen, nun geh’ mal in die Ludgerikirche und sag’ Edith Stein: ,Jetzt hilf mir beten!“ Die KDFB-Frau Elisabeth Prégardier aus Essen kennt alle Lebensstätten der am 9. August 1942 in den Gaskammern des Konzentrationslagers Auschwitz Ermordeten. „Man kann sagen, ihre Lebensorte ziehen ein Netz über Deutschland. Und jeder dieser Orte hat so eine ganz besondere Ausstrahlung auf eine ganz bestimmte Komponente ihres Lebens, die Menschen unterschiedlich anzieht“, so Elisabeth Prégardier.

Texte und Interview: Anne Granda aus: KDFB Engagiert-Die Christliche Frau, Ausgabe 8+9/2005

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