„Bessere Karrierechancen für Frauen – auch in Wissenschaft und Forschung!“

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KDFB und Hildegardis-Verein zum Internationalen Frauentag

Köln/Bonn, 06.03.2018 - Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) und der Hildegardis-Verein fordern zum Internationalen Frauentag am 8. März bessere Karrierechancen für Frauen auch an deutschen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Sie knüpfen damit an Ziele der Frauenbewegung an, aus denen sie Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sind.

Als Katholikinnen verstanden sich die Gründerinnen von KDFB (1903) und Hildegardis-Verein (1907) als Teil der Frauenbewegung. Schon vor dem ersten Internationalen Frauentag 1911 in Deutschland war ihr vorrangiges Ziel die (staatsbürgerliche) Bildung von Frauen und deren Befähigung, sich für ihre Rechte und Interessen einzusetzen. „Als 1918 das Frauenwahlrecht eingeführt wurde, waren bereits viele Frauen unserer Verbände und darüber hinaus gut gebildet, politisch interessiert und für die Gleichberechtigung engagiert. Die Zugänge zu allen Bildungsformen und Forderungen für Chancengleichheit standen ganz oben auf der Agenda“, erklären KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth und Prof. Dr. Gisela Muschiol, Vorsitzende des Hildegardis-Vereins. Beide Frauenverbände sind seit über 100 Jahren Bildungsverbände, die sich für gleiche Qualifizierungschancen von Frauen einsetzen.

„Bessere Karrierechancen für Frauen, auch in Wissenschaft und Forschung, bedürfen nach wie vor der stärkeren Beachtung und Förderung. Eine Benachteiligung von bestens qualifizierten Frauen aufgrund ihres Geschlechts darf es in einem Land, das hoch entwickelt und fortschrittlich ist, nicht geben“, stellt Maria Flachsbarth fest. Ihrer Meinung nach sind deutliche Änderungen notwendig, um eine tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen. Dazu gehören z.B. Führungspositionen in Teilzeit oder die bessere Vereinbarkeit von Sorge- und Berufstätigkeit im Lebensverlauf.

Wenn es um eine Laufbahn an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen geht, sind Frauen laut Gisela Muschiol, Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, noch immer strukturell benachteiligt. „Diese Unterrepräsentanz von Frauen an der Spitze der Wissenschaft ist nicht nur eine Frage der Chancengerechtigkeit, sondern auch des Verlustes von Kompetenz und Kreativität, den sich die Gesellschaft insgesamt nicht leisten kann. Hier ist ein Wandel dringend nötig“, so Muschiol. Außerdem sollen Frauen, die besondere Herausforderungen zu bewältigen haben, sei es die Pflege von Kindern oder Eltern oder eine körperliche Beeinträchtigung, gezielte Unterstützung oder Nachteilsausgleiche erhalten.

Der Hildegardis-Verein setzt sich als ältester Verein zur Förderung von Frauenstudien seit über 110 Jahren für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Frauen an deutschen Hochschulen ein. Er vergibt zinslose Studiendarlehen und begleitet Frauen mit Mentoring- und Tandemprogrammen. www.hildegardis-verein.de

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